Hoffnung am Horizont – Die Kanaren-Insel El Hierro und die Bootsflüchtlinge
Von Hans-Günter Kellner | Gesichter Europas link
Vor Jahrzehnten sind die Menschen von El Hierro aus noch selbst vor der bitteren Armut über den Atlantik nach Kuba, Venezuela oder Argentinien geflohen, jetzt steht die kleinste der Kanarischen Inseln im Fokus der weltweiten Flüchtlingsbewegungen. 24.000 Geflüchtete aus Afrika haben im vergangenen Jahr El Hierro erreicht – mehr als ein Drittel aller Bootsflüchtlinge, die 2024 in Spanien angekommen sind. Weil die Küste Westafrikas inzwischen verstärkt bewacht wird, wagen die Flüchtlinge nun die weitaus längere und gefährlichere Überfahrt bis zur entlegensten Insel des Kanaren-Archipels. Manche der Inselbewohner sehen in der Zuwanderung eine Chance. Eine Bürgerinitiative hilft den Geflüchteten, solange sie auf El Hierro bleiben, Familien nehmen Minderjährige auf. Kann die kleine Insel vielleicht sogar zum Modell für einen humaneren Umgang mit Zuwanderinnen und Zuwandern werden?